Tobias Wilke, Literatur- und Medienwissenschaftler, promovierte im Jahr 2008 bi-national (co-tutelle) an der Universität Tübingen (Dr. phil.) und an der Princeton University (Ph.D.). Im Anschluss war er Postdoktorand (2008-2009) und Projektleiter (2009-2012) im Exzellenzcluster „Languages of Emotion“ der Freien Universität Berlin sowie Juniorprofessor für deutsche Literatur an der Columbia University, New York (2009-2018). Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Literatur der europäischen Moderne, die Geschichte der Medien und Medientheorie vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, Beziehungen zwischen Literatur-und Wissenschaftsgeschichte, historische Emotions- und Affektforschung sowie Sound Studies. Er ist der Autor der Bücher Medien der Unmittelbarkeit: Dingkonzepte und Wahrnehmungstechniken 1918-1939 (Wilhelm Fink, 2010) und Einführung in die Literatur der Jahrhundertwende (Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 3. Aufl. 2016; zus. mit Dorothee Kimmich) sowie Mitherausgeber von Dada 1916/2016 (Sonderheft der Zeitschrift The Germanic Review, 2016), Gefühl und Genauigkeit: Empirische Ästhetik um 1900 (Wilhelm Fink, 2014), und Walter Benjamin’s Media Tactics: Optics, Perception, and the Work of Art (Sonderheft der Zeitschrift Grey Room, 2010).

Als NOMIS-Fellow arbeitet Tobias Wilke am Abschluss eines Buchmanuskripts mit dem Titel Sound Writing: Experimental Modernism and the Poetics of Speech. Dieses Buchprojekt untersucht die Geschichte des Konzepts sprachlicher „Artikulation“ im Schnittpunkt von graphischen Aufzeichnungstechniken, wissenschaftlichen Experimentalkulturen und poetischen Praktiken der Avantgarden im Zeitraum ca. 1870-1970.