Simon Lindner
Assistent / Doktorand
Simon Lindner
Philosophisch-Historische Fakultät
eikones – Zentrum für die Theorie und Geschichte des Bildes

Assistent / Doktorand

Rheinsprung 9/11
4051 Basel
Schweiz

Tel. +41 61 207 18 23
s.lindner@unibas.ch

Simon Lindner schloss 2021 sein Studium der Kunstgeschichte in Berlin mit einer Arbeit über das Multiple „Boîte-en-valise“ von Marcel Duchamp ab. Während des Masterstudiums war er im Leibniz-Projekt-Cluster „translocations“ an der Technischen Universität Berlin beschäftigt. Nach Gastaufenthalten an der Harvard University (2021/22) und der Humboldt-Universität zu Berlin (2022) arbeitete er im Frühjahr 2023 im Sachbuchlektorat des Verlags C. H. Beck. Seit Herbst 2023 ist er Mitglied der eikones Graduate School.

Politisches Wandern: Zur Aneignung der Landschaft in der deutschen Romantik

Die Landschaftskünstler der deutschen Romantik wandten sich an ein Publikum, zu dessen Bedürfnissen das Wandern gehörte. Seit der Spätaufklärung popularisierten verschiedene Printmedien wie Wanderführer und -karten, Graphikserien und Reisebücher das Wandern als eine Kulturtechnik zur ästhetischen Erziehung des Bürgertums – auch Künstler strebten mit Innovationen im Genre der Landschaft auf diesen Markt. Häufig identifizierten sie sich dabei mit nicht-bürgerlichen Fußreisenden, beispielsweise Handwerker, Vagabunden, Pilgern und Hirten. Diese performative Aneignung hatte einerseits Anteil an der Exotisierung der als nichtsesshaft dargestellten Bevölkerung und andererseits an der Formierung einer frühen Boheme. Das Projekt geht der Frage nach, wie sich romantische Künstler mit der Machttechnik des Wanderns auseinandersetzten und welche Rolle sie in der Entstehung der modernen Klassengesellschaft spielten.

Projektbild

Caspar David Friedrich, Waldinneres bei Mondlicht, ca. 1823–1830, Öl auf Leinwand, 70,5 x 49 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie. Foto: Public Domain.