Assistent / Doktorand
Rheinsprung 9/11
4051 Basel
Schweiz
Simon Lindner schloss sein Studium der Kunstgeschichte in Berlin mit einer Arbeit über das Multiple «Boîte-en-valise» von Marcel Duchamp unter dem Gesichtspunkt des Spiels ab. Während des Studiums war er als Hilfskraft im Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (Humboldt-Universität zu Berlin) und im Leibniz-Projekt-Cluster «translocations» (Technischen Universität Berlin) beschäftigt. Nach dem Abschluss verbrachte er Gastaufenthalte an der Harvard University und der Humboldt-Universität und arbeitete als Volontär im Sachbuchlektorat des Verlags C. H. Beck. Seit Herbst 2023 ist er Mitglied der eikones Graduate School.
Sorge um die Landschaft: Caspar David Friedrichs Kulturtechniken
Die Entstehung von Caspar David Friedrichs selbstreflexiver Malerei wurde bislang ideengeschichtlich erklärt. Das Dissertationsprojekt untersucht dagegen die Kulturtechniken, die sich Friedrich in seiner Kunst aneignete und in Verbindung mit den Figuren des Fischers und des Wanderers darstellte. Dazu gehören zum einen die neueren Verfahren der Landschaftsregulierung und Ökonomie, die in der Aufklärung entwickelt wurden, und zum anderen die alte Tradition der pastoralen Führung und Selbstprüfung, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die von diesen Praktiken hinterlassenen Quellenbestände ‒ Polizeiordnungen, Karten, Reiseführer und Erbauungsliteratur ‒ blieben in der Friedrich-Forschung weitgehend unbeachtet. Durch eine methodische Verknüpfung von Bildanalyse, Kulturtechnikforschung und Religionsgeschichte eröffnet das Projekt eine neue Perspektive auf die Relation des Werkes zu seinen diskursiven und sozialen Bedingungen.
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