Hella Mochrie Berlin Wiedmer-Newman MA
DoktorandinDoktorandin
Rheinsprung 9/11
4051
Basel
Schweiz
Curriculum Vitae
Hella Wiedmer-Newman hat an der Universität Toronto Kunstgeschichte und Humangeographie (BA) und an der University College London Kunstgeschichte (MA) studiert. 2017 hat sie ein Praktikum an der Sammlung Peggy Guggenheim absolviert. 2021 bis 2022 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an Kuma International, Zentrum für Visuelle Kunst aus Postkonfliktsländern. Ihre Interessensgebiete sind Erinnerungs- und Museumswissenschaften, (visuelle) Cultural Studies, Geopolitik und Kritische Theorie. Sie ist seit 2022 Mitglied von eikones.
Aktuelles Projekt
Protectorate Memory: Visual Politics in (Post-)Dayton Bosnia and Herzegovina
Meine Dissertation untersucht die idiosynkratische und vielseitige künstlerische und visuelle Erinnerungskultur, die im de-facto UNO-Protektorat Bosnien und Herzegowina entsteht. Anhand mehrerer Fallstudien aus unterschiedlichen Gattungen und Medien analysiere ich sogenannte „Erinnerungsdisplays“ – darunter Denkmäler, partizipative Performances und Gruppenausstellungen – die von einer heterogenen Mischung aus Akteur:innen – staatlichen und lokalen Behörden, internationalen Geldgebern, NGOs und Stiftungen, sowie basisdemokratischen Initiativen – finanziert oder initiiert wurden. Ziel meiner Arbeit ist es, die Aufmerksamkeit von der etablierten Kategorie des „Postkonflikts“ auf das „Protektorat“ als ideologisches Projekt zu lenken. In diesem Zusammenhang beziehe ich sowohl diskursanalytische Perspektiven zur Rolle von Kunst in Versöhnungs- und Transitional-Justice-Prozessen als auch Oral Histories von Kulturarbeiter:innen und kritische visuelle Analysen der Fallbeispiele ein. Meine Hoffnung ist, dass diese Untersuchung ein Modell für die breitere Analyse der visuellen Politiken bieten kann, die unter dieser kuriosen Form paternalistischer Regierungsführung entstehen – einer Regierungsform, die sich aus dem interventionistischen Erbe des Kalten Krieges und der Gründung des UNHCR speist, jedoch von vielen Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen als gefährliche Aneignung neokolonialer Mechanismen kritisiert wird.